1 Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft
Seelische Krankheiten oder Störungen (Ängste, Zwänge, Depression, psychosomatische Probleme usw.) stehen vielfach im Zusammenhang mit a) der Lebensgeschichte (Vergangenheit), b) der aktuellen Lebenssituation (Gegenwart) sowie c) den Möglichkeiten, die jemand für sein künftiges Leben wahrnimmt (Zukunft).
Mein Vorgehen zielt auf die ausgewogene BerĂĽcksichtung aller dieser drei Aspekte.
Neben der Beschäftigung mit den klassischen psychotherapeutischen Fragen von Symtpomentstehung, Diagnose und der geeigneter Behandlungsmethode geht es mir dabei aber auch um die größeren Zusammenhänge und Sinnfragen des Lebens (lebensphilosophische Dimension).
2 Pragmatischer Blick auf die Methodenwahl
Ich vertrete einen lösungs- und ressourcenorientierten Psychotherapieansatz. Ausbildungsmässig komme ich von der psychodynamischer Psychotherapie her (siehe dazu Berufliche Qualifikationen und Psychodynamische Psychotherapie). Da die menschlichen Erscheinungsformen aber so vielfältig sind, kann ihnen in der psychotherapeutischen Arbeit nicht mit einer einzigen Methode Genüge getan werden. Der psychodynamische Ansatz wird deshalb mit Elementen aus jenen Therapierichtungen ergänzt, insbesondere der kognitiven Verhaltenstherapie (siehe dazu Kognitive Verhaltenstherapie), welche sich als brauchbar und wirksam erwiesen haben. Etwas holzschnittartig formuliert: alles was hilft, nützt und heilt hat in meiner psychotherapeutischen Arbeit unter Respektierung der berufsethischen Standards und der Integrität des Patienten seine Berechtigung. Ich bin kein methodischer Purist, sonder sehr pragmatisch an dem orientiert, was nützt und was der Patient als hilfreich erlebt.
Psychotherapie ist dabei nicht nur Technik, z.B. eine Reparatur von Defiziten oder der Erwerb neuer Kompetenzen. Erst die Reflexion auf die eigene Biographie, die Betrachtung der gegenwärtigen Situation, die Formulierung von Zielen, das Ausprobieren von Neuem sowie das Aussprechen und Erleben eigener Gefühle öffnen den Raum für eine nachhaltige Veränderung.
3 Psychotherapie als Dialog und Streben nach Veränderung
Psychotherapie verstehe ich als einen Dialog zwischen Psychotherapeut und Klient. Die Deutungshoheit liegt nicht bei mir als Therapeuten, sondern das Verständnis über die Zusammenhänge des Leidens und die Möglichkeiten deren Beseitigung wird gemeinsam mit dem Patienten erarbeitet. Dabei hat die Patientin die Möglichkeit, das, was sie bedrückt und belastet, auszusprechen.
Die Klage des Patienten über seinen Zustand, so verständlich sie auch ist, genügt für die Durchführung einer Psychotherapie jedoch nicht. Notwendig ist ein klarer Wille zur Veränderung. Ist dieser Wille vorhanden, so kann der geschützte Raum in der Psychotherapie das Erkunden neuer Denk-, Verhaltens- und Lebensweisen beleben und fördern.